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Köln 75
Deutschland 2025, 116 min
• Darsteller:
Vera Brandes: Mala Emde
Keith Jarrett: John Magaro
Michael Watts: Michael Chernus
Dr. Brandes: Ulrich Tukur
Manfred Eicher: Alexander Scheer
• Crew
Regie: Ido Fluk
Drehbuch: Ido Fluk
Kamera: Jens Harant
Schnitt: Anja Siemens
Musik: Hubert Walkowski

 



























Köln 75

Pressestimmen

Legendäre Ereignisse haben die Eigenschaft, dass sich mit der Zeit bestimmte Legenden über sie etablieren. So auch beim »Köln Concert«, das der Jazzpianist Keith Jarrett 1975 unter widrigen Umständen in der Kölner Oper gab und dessen Livemitschnitt als das meistverkaufte Jazz-Soloalbum aller Zeiten gilt. Jarrett kam an diesem Tag übermüdet und mit Rückenschmerzen angereist, anstelle des versprochenen Konzertflügels stand lediglich ein deutlich kleinerer Stutzflügel zur Verfügung, der kurz vor dem Konzert repariert wurde, die dadurch notwendige Änderung von Jarretts Stil machte das Konzert so erfolgreich. Was von dieser gängigen Erzählung exakt der Wahrheit entspricht und wie viel Mystifizierung in ihr steckt, lässt sich im Nachhinein schwer beantworten.
Jannek Suhr - epd-film.de

Die junge Veranstalterin Vera Brandes bekam zwar die Oper als Veranstaltungsort für Jarrett, aber erst ab 23 Uhr. Und der Flügel, der parat stand, war nicht der vereinbarte, sondern ein Probeninstrument mit weniger Tasten und einem kaputten Pedal. Herrlich, wie Jarrett den kurz anschaut, eine Taste drückt, mit Eicher tuschelt, sich abwendet, während der Produzent die Botschaft überbringt: Darauf wird Keith nicht spielen. Es gibt noch mal Tempo, zwei Klavierstimmer treten als komisches Paar auf, und dann gibt es noch eine Ansprache von Veras Bruder. Wie Vera dann schließlich Jarrett überzeugt, trotz aller Widrigkeiten zu spielen, ist nicht nur toll geschrieben und gespielt, sondern auch schlau gebaut, weil John Magaro als Jarrett nie eine komplette Reaktion, nie eine Entwicklung ganz ausspielen muss. Das Augenmerk bleibt auf Brandes.
Tobi Müller - zeit.de

Jazzfilm mit Spaßfaktor
Authentisch wirken in dieser postmodernen Bricolage die starken Schauspielleistungen, darunter der verlässlich großartige John Magaro als die gequälte Künstlerseele Keith Jarrett. Aber vor allem verkörpert Mala Emde das kleine bisschen Wahnsinn, das die echte Vera Brandes – sie arbeitete später als Produzentin und gründete ein eigenes Label – wohl für ihre Aufgabe gebraucht hat. Vera muss bitten und betteln für ihr Ziel, und behält in der harten Männerdomäne Musikindustrie doch den Kopf stolz oben. Für solch einen Spagat muss eine Schauspielerin improvisieren, wie Vera in der Sache mit dem kaputten Flügel – und in diesem Sinne ist Fluks Film doch ein bisschen Jazz. Das große Jazz-Revival wird er vermutlich eher nicht bewerkstelligen, auch wenn er sich merklich an ein junges, internationales Publikum richtet. Aber der Versuch macht enormen Spaß.
Philipp Bühler - goethe.de

Trailer


 

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