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Für immer hier
Brasilien 2024 135 min
• Darsteller:
Eunice Paiva: Fernanda Torres
Older Eunice Paiva: Fernanda Montenegro
Ruben Paiva: Selton Mello
Young Vera: Valentina Herszage
Young Eliana: Luiza Kozovski
• Crew
Regie: Walter Salles
Drehbuch: Murilo Hauser und Heitor Lorega
Kamera: Adrian Teijido
Schnitt: Affonso Gonçalves
Musik: Warren Ellis

 



























Für immer hier

Pressestimmen

Einmal wird die vaterlose Familie vom Fotografen eines Magazins vor ihrem Haus fotografiert, kurz bevor sie aus Rio de Janeiro wegziehen müssen. Mehr Ernst und Traurigkeit fordert der Journalist, doch Eunice weigert sich: Nicht die Tragödie will sie abgebildet sehen, sondern die Zuversicht, den Zusammenhalt, die Würde und die Kraft ihrer Familie.
Und genau das tut auch der Film, indem er dieser Geschichte einen größeren Rahmen gibt, ihre Wirkung multipliziert und sie in die Kinos trägt. Seine widerständige Kraft bezieht er aus der erstaunlichen Abwesenheit von Aggression, Wut und Gewalt, aus der Stärke und Präsenz einer einzelnen Frau
Anke Sterneborg - epd-film.de

Salles stellt - in dieser Hinsicht fühlt sich "Für Immer Hier" beklemmend zeitgeistig an - dem um sich greifenden Terror den Versuch seiner Protagonisten gegenüber, so lange wie möglich einen Anschein von Normalität zu bewahren; zuerst um selbst nicht in Panik zu geraten und später vor allem um der Kinder willen. Eine der Paiva-Töchter filmt ihren Alltag mit einer Super-8-Kamera, nicht ahnend, dass ihre grobkörnig verwackelten Aufnahmen bald zur Zeitkapsel werden, Zeugnisse einer nie wieder erreichbaren Unbeschwertheit.
Dann kommt der Tag im Januar 1971. Männer, die sich als Militärangehörige ausgeben, dringen in das schöne Haus am Strand ein, setzen die anwesenden Familienmitglieder fest und nehmen Rubens zu einer Befragung mit. Der Ausgang dieses Übergriffs ist heute bekannt: Rubens Paiva wurde gefoltert und starb bereits einen Tag nach der Festnahme, sein Leichnam wurde nie gefunden. Zwölf Tage lang hält das Militär auch Eunice fest, bevor sie, ohne je offiziell über den Verbleib ihres Mannes informiert worden zu sein, zusammen mit den Kindern zurück in ihre Heimatstadt São Paulo zieht und beginnt, Jura zu studieren.
Katrin Doerksen - perlentaucher.de

Und doch taucht man zunächst voller Empathie in das schöne Leben einer begüterten brasilianischen Familie ein, aus deren bildungsbürgerlichem Hintergrund und im Vergleich zu den Armen privilegiertem Dasein der Film kein Hehl macht. Er erweckt das Rio der 1970er-Jahre durch seine Kameraführung zu flirrendem Leben. Er imitiert die Ästhetik der Super-8-Heimvideos, zeigt jugendliche Fröhlichkeit und eine ausgelassene Lust aufs Dasein. Auf diese Weise wiegt einen „Für immer hier“ zunächst ganz bewusst in Sicherheit – und führt damit in die Irre. Denn der Schatten des Regimes ist für alle, die ihn sehen wollen, jederzeit präsent. Allerdings macht es der Film leicht, zunächst darüber hinwegzuschauen und sich nostalgischen Gefühlen und dem Familienglück hinzugeben. Damit spiegelt der Film genau die Erfahrung des Lebens unter einer Diktatur, die vom Wegsehen-Können und -Wollen lebt. Er suggeriert, dass es unter einer Diktatur so etwas wie ein heiteres Leben geben könnte. Genau das aber gibt es nicht. Und das will der Film zeigen.
Rüdiger Suchsland - filmdienst.de

Trailer


 

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