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Im Kulturkeller Weinhaus Mehling, Hauptstrasse 30, 97816 Lohr am Main Eintritt: 5 € |
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MI 8. Januar 2020 |
![]() Wir hatten uns gefreut wie die Schneeköniginnen, als sich bei "Das Haus am Meer", unserer ersten französischen Originalfassung mit Untertiteln, der Keller füllte. Da machen wir doch mit dieser wunderbaren Tragikomöide gleich weiter. Im Kino sind Feste und Trauerfeiern das Barometer für Familienkrisen aller Art. Cécilia Rouaud macht zwei Beerdigungen zur Klammer für eine französische Familienaufstellung. Zwischen dem Tod des Großvaters und der Großmutter entfaltet sie das lebendige Bild einer dysfunktionalen Großfamilie, in der drei erwachsene Kinder (Vanessa Paradis, Camille Cottin und Pierre Deladonchamps) auf charmant überspannte Weise mit ihren mehr oder weniger provisorischen Lebensentwürfen ringen, und mit den anstrengenden Befindlichkeiten der getrennt lebenden Eltern und einer jüngeren Stiefmutter. Anke Sterneborg - Süddeutsche Zeitung | |
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MI 15. Januar 2020 |
![]() Stan Laurel und Oliver Hardy: Noch heute lachen Jung und Alt herzlich über das geniale Komiker-Duo, das sich so herrlich streiten konnte, mit Fingerstups in die Augen oder Schubs gegen die Schulter, im Kampf mit der Tücke des Objekts oder ihren Ehefrauen. In den 1970er Jahren erlebten sie im deutschen Fernsehen ein fabelhaftes Comeback, nun macht ein Kinofilm mit einem unbekannten Abschnitt ihrer Karriere vertraut. Stan und Ollie begeben sich 1953 auf Theatertour durch Großbritannien. Doch die Zeiten haben sich geändert… „Stan & Ollie“ ist voller zärtlicher Momente, und geschickt findet Baird die Balance zwischen lustigem Slapstick und leisem Drama. Und wird dabei von zwei tollen Darstellern unterstützt. Großartig in den Titelrollen: Steve Coogan und John C. Reilly Zu den Schönheiten des Films zählt, dass Regisseur Jon S. Baird, die Komik von Laurel/Hardy genau nachempfindet. Das berühmte „Tit for Tat“, Hardys „Slowburn“ oder Albernheiten wie das synchron getanzte Kartoffelballett sind auch heute noch köstlich. Kurzum: „Stan und Ollie“ ist ein extrem lustiger, sehr unterhaltsamer Film. Doch es geht hier noch um mehr; um eine Freundschaft, die vor Jahren einmal einen Knacks erhielt, um zwei alte Männer, die es noch einmal wissen wollen und sich vor Armut und Einsamkeit fürchten, um zwei Ehefrauen, die sich – aus unterschiedlichen Gründen – um ihre Gatten sorgen. „Stan & Ollie“ ist voller zärtlicher Momente, vor allem, wenn Stan den kranken Ollie im Krankenhaus besucht und so zu ihrer Versöhnung beiträgt. Geschickt findet Baird die Balance zwischen lustigem Slapstick und leisem Drama. Und wird dabei von zwei tollen Darstellern unterstützt. | |
Donnerstag 16. Januar 2020 |
Lesung im Keller: diesmal mit Film
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Tobias liest aus seinem Roman![]() |
Morgens in die Schule, mittags werden Drogen vertickt und abends geht’s zur Schlägerei zwischen Bahnhofskneipe und Chemiefabrik: Auf den ersten Blick scheint das Leben der vier Jugendlichen aus Einwandererfamilien, die in einer Kleinstadt zwischen Wiesbaden, Mainz und Frankfurt aufwachsen, ebenso trost- wie perspektivlos zu sein. Tatsächlich aber ringen Sascha, Ariano, Fabio und allen voran der Ich-Erzähler mit bosnischen Wurzeln, dessen Name nie genannt wird, um einen Platz in der Gesellschaft, um Anerkennung und auch Liebe. Wilhelm ist trotz der Erfahrungen seiner Jugend nicht in die Szene eingetaucht. „Ich war nie so sehr ins kriminelle Milieu involviert wie meine Hauptfiguren. Eher so der Kiffertyp und Scheißebauer, aber kein harter Schläger. Dafür war ich zu klein, schwach und sensibel. Natürlich habe ihm sein „Mittelschichtsbackground“ geholfen. „Wenn ich es zugelassen habe, haben mich meine Eltern unterstützt. Dieses Glück hatten die wenigsten meiner Freunde. Viele haben aber trotzdem ihren Weg gemacht und führen jetzt ganz normale Leben.“ | |
Interview mit Tobias Wilhelm auf der Buchmesse |
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MI 22. Januar 2020 |
![]() SystemsprengerDer zehnjährigen Benni wurde als kleinem Kind eine Windel ins Gesicht gepresst, bis sie beinahe erstickt ist. Seitdem darf niemand ihr Gesicht berühren, sonst tickt sie aus. Tickt nicht aus wie das Nachbarkind, wenn es keine Schokolade kriegt, sondern so, dass sie andere Kinder lebensgefährlich verletzt. Den Kopf ihres Ziehbruders auf die Eisfläche des Schlittschuhparks schlägt, bis er ins Krankenhaus muss. Ein Messer nimmt, allein in den Wald läuft, zerstört, um sich schlägt, alles vernichten will. | |
Dienstag 28. Januar 2020 |
Eine Reise nach Innen
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MI 29. Januar 2020 |
![]() Der Film lief - nicht verdient - nur kurz in den deutschen Kinos und wir hatten ihn versäumt. Aus Anlass der Nobelpreisverleihung liest Renate noch mal mit Begeisterung Olga Tokarczuks Roman "Der Gesang der Fledermäuse", der Vorlage für "Die Spur" ist. Wir haben uns dann gleich die DVD besorgt und festgestellt: "Die Spur" muss in den Keller! Tukarczuk hat auch das Drehbuch geschrieben. Für die pensionierte Brückenbauerin, Tierschützerin und Astrologin Duszejko, die mit ihren beiden Hündinnen Lea und Bialka in einer vollgerumpelten Klause am Waldrand haust, ist das immerwährende Halali ein unhaltbarer Zustand: "Ihr seid Mörder", schreit sie die hoch angesehenen Jäger der Gemeinde an, zu denen neben dem Bürgermeister und dem Polizeichef auch einer ihrer Nachbarn gehört. | |
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MI 5. Februar 2020 |
![]() „Gelobt sei Gott“, Gewinner des Silbernen Bären der Berlinale, legt einen bestimmten Fall unters Mikroskop. Aber er macht klar, dass dieser nur Teil einer weltumspannenden und seit Ewigkeiten andauernden Tragödie ist. Deshalb ergänzen wir den aktuellen Film nächste Woche im English Filmclub mit grandiosen US Doku-Drama "Spotlight" von 2015 Am zweitschlimmsten sind die Sätze, die in diesem Film fallen. Wenn der pädophile Priester Bernard Preynat, der bis in die frühen neunziger Jahre hinein etliche kleine Jungen sexuell missbraucht hat, seine Taten bei der Konfrontation mit einem mittlerweile erwachsenen Opfer so kommentiert: „Ich musste all die Jahre damit umgehen.“ Oder so: „Ich habe sehr gelitten darunter.“ Oder so: „Es waren andere Zeiten.“ Auf eine Entschuldigung wartet man vergebens. Dann fordert die anwesende Psychologin Täter und Opfer auf, sich an den Händen zu nehmen und mit ihr das Vaterunser zu beten. Es ist fürchterlich. Am schlimmsten jedoch ist es zu wissen, dass François Ozon als Regisseur und Drehbuchautor weite Teile der Dialoge und Briefe in „Gelobt sei Gott“ aus Originaldokumenten übernommen hat. Da fällt es beim Zuschauen schwer, nicht permanent mit den Zähnen zu knirschen. | |
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MI 12. Februar 2020 |
![]() Umso schöner, in diesen angespannten Zeiten, wenn ein Film wie "Spotlight" an die Tugenden und die Sternstunden des Journalismus erinnert. Das für sechs Oscars nominierte Newsroom-Drama von Regisseur Tom McCarthy, der zusammen mit Josh Singer auch das Drehbuch schrieb, basiert auf einer wahren Geschichte. Das Investigativ-Team der "Spotlight"-Sektion des Bostoner Traditionsblatts enthüllte damals in einer Serie von über 600 Artikeln, wie die katholische Kirche seit Jahrzehnten sexuelle Übergriffe ihrer Priester vertuscht und verharmlost hatte. Der zuständige Erzbischof Bernard Francis Law trat 2002 zurück und wurde vom Vatikan mit einem Posten in Rom versorgt. Die Schweigespirale war dennoch durchbrochen: Bis heute dauert die Aufklärung Hunderter weltweit bekannt gewordener Vergehen katholischer Priester an ihren minderjährigen Schützlingen an. | |
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MI 19. Februar 2020 |
![]() Ein großartiger Antonio Banderas als alternder Regisseur: Mit seinem neuen Film „Leid und Herrlichkeit“ hat sich spanische Regisseur Pedro Almodóvar, der immer ein Meister war, selbst übertroffen. | |
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MI 26. Februar 2020 |
![]() Kann man Europas Flüchtlingskrise als Buddy-Movie erzählen? Nach "Victoria" zeigt sich Regisseur Sebastian Schipper erneut als Filmemacher ohne Angst vor Experimenten. Nicht nur das macht "Roads" sehenswert. | |
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MI 4. März 2020 |
![]() Der unverhoffte Charme des GeldesEin kapitalismuskritischer Philosoph ist plötzlich im Besitz mehrerer Millionen und hat die Polizei und Mafia auf dem Hals. Denys Arcand blickt in „Der unverhoffte Charme des Geldes“ darauf, was Geld mit Menschen macht. | |
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MI 11. März 2020 |
![]() SystemsprengerDer zehnjährigen Benni wurde als kleinem Kind eine Windel ins Gesicht gepresst, bis sie beinahe erstickt ist. Seitdem darf niemand ihr Gesicht berühren, sonst tickt sie aus. Tickt nicht aus wie das Nachbarkind, wenn es keine Schokolade kriegt, sondern so, dass sie andere Kinder lebensgefährlich verletzt. Den Kopf ihres Ziehbruders auf die Eisfläche des Schlittschuhparks schlägt, bis er ins Krankenhaus muss. Ein Messer nimmt, allein in den Wald läuft, zerstört, um sich schlägt, alles vernichten will. |
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