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Je suis Karl
Deutschland 2021, 126 min
• Mitwirkende
Maxi Baier: Luna Wedler
Karl: Jannis Niewöhner
Alex Baier: Milan Peschel
Ante: Edin Hasanovic
Jitka: Anna Fialová
• Crew
Regie: Christian Schwochow
Buch: Thomas Wendrich
Musik: Floex Tom Hodge
Kamera: Frank Lamm
Schnitt: Jens Klüber

 

Wagenknecht

Pressestimmen

Gerade recht kommt Christian Schwo­chows dies­jäh­riger Berlinale-Beitrag Je suis Karl. Er ist gewis­ser­maßen der Antipode zu Julia von Heinz' Film, der aus dem Zentrum der Antifa berich­tete. Schwochow hingegen berichtet aus dem Zentrum der Neuen Rechten, die so »sexy«, »jung« und »innovativ« ist, wie es damals auch die NSDAP war (siehe Paula Diehl: Macht – Mythos – Utopie: Die Körper­bilder der SS-Männer), als sie ihren Siegeszug begann. Ähnlich wie in Und morgen die ganze Welt sehen wir auch in Je suis Karl einer jungen Frau in mora­li­schen Turbu­lenzen zu, sehen wir poli­ti­sche Gewalt auf private Fragi­lität treffen. Maxi (Luna Wedler) hat Mutter und zwei Geschwister bei einem Bomben­at­tentat verloren und ist so wie ihr Vater Alex (Milan Peschel) schwer trau­ma­ti­siert. Doch anders als Alex, der sich in seiner Trauer isoliert, versucht Maxie nach vorne zu schauen und hand­lungs­fähig zu bleiben. Dadurch öffnet sie sich auch Karl (Jannis Niewöhner), der mit drei Freunden eine junge, rechte pan-euro­päi­sche Orga­ni­sa­tion anführt, die sich »Re/Genera­tion« nennt und Maxie durch eine »recht­schaf­fende« Politik gewinnt, die in Zukunft auch Täter wie die mutmaß­lich isla­mis­ti­schen Mörder ihrer Familie gerecht bestraft sehen will.

Axel Timo Purr - artechock.de

In seinem neuen Film zeigt Christian Schwochow auf, wie die Verführungsmechanismen von radikalen Gruppen funktionieren. Dabei erzählt er aus der Perspektive der Verführten und des Verführers gleichermaßen, was auch uns Zuschauer*innen immer wieder in die Geschichte hineinzieht und uns die Frage stellen lässt: Wie würde man sich selbst verhalten? Durch geschickte Plot-Twists fügen Schwochow und sein Drehbuchautor Thomas Wendrich nach und nach neue Ebenen hinzu, was der Geschichte Tiefe und Ambivalenz verleiht. Das Publikum wird so hineingezogen in den Sog der sich zuspitzenden Handlung. Jannis Niewöhner spielt Karl als eine charismatische Verführerfigur, die das Gift der Verunsicherung und Militarisierung langsam aber sicher in die Gefolgschaft träufelt. Bis nichts mehr da ist außer der Bereitschaft, die Säulen der Rechtsstaatlichkeit zu kippen und eine neue Weltordnung zu etablieren.

Prädikat besonders wertvoll - Aus der Begründung der FBW

Trailer

Fotos






























 

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